Reiseberichte

12. Reisebericht: Portugal – Fahrt nach Lissabon

Reisedauer vom 06. März bis 09. März 2020

Wir starten gegen 9:30 Uhr vom Campingplatz in Aljezur, vier Tage später ist unser Ziel Lissabon. An unseren heutigen Tag hatten wir mit kräftigen Gegenwind zu tun mit Böen bis zu 59 km/h, das ist ein nicht so guter Start nach der Pause, aber es macht wieder riesig Freude auf unseren Fahrrädern zu fahren. Vorbei an wunderschöner Natur, unvergessliche Landschaften und  verträumte Orte.
Unterwegs im Örtchen Zambujeira mit einem zauberhaften Fischerhafen  und atemberaubende Ausblicke auf die Felsenküste und dem Atlantik, treffen wir auf ein radelndes Pärchen aus Kanada, sie sind jedoch mit leichten Gepäck unterwegs, da sie nur eine Woche mit den Fahrrädern unterwegs sind. Sie waren tief beeindruckt von unserem ganzen Gepäck. Wir plauschten ein bisschen und sie schwärmten uns von dem Ort Villa Nova vor, dass es ein sehr hübsches Städtchen ist. Abends sollten wir das noch selber erleben können. Wir fuhren weiter und nach einigen Kilometer, weiter Richtung Norden an der Küste entlang, machten wir erstmal Mittagspause vor einem alten verlassen Bauernhäuschen auf einer Wiese. Als wir so speisten kamen zwei Bauern und deren Hunde vorbei und trieben eine Kuhherde auf eine andere Weide. Den Kühen waren wir total egal gewesen und auch die Hunde bellten nicht, nur der eine von beiden war sehr neugierig gewesen und untersuchte uns genau. Ein toller Hund. Wir fuhren an diesem Tag noch durch viele schöne Dörfer und Landschaften.

Unser eigentliches Tagesziel lag 6 km vor Villa Nova, doch da wir eh in Villa Nova einkaufen mussten und wir schon gut erschöpft waren von dem ständigem  Gegenwind, haben wir uns kurz entschlossen auf dem dortigen Campingplatz zu übernachten. Und so kamen wir in den Genuss das wirklich hübsche Städtchen in einer schönen Abendstimmung zu erkunden. Auf dem Campingplatz trafen wir wieder auf die Wanderer, die wir vor zwei Tagen in Aljezur auf dem Campingplatz sahen. Sie schenkten uns ihre angefangene Gaskartusche, da sie am nächsten Tag zurück nach Deutschland geflogen sind.

Die Nacht war ziemlich kalt gewesen, mit 6 Grad, doch dafür hatte am nächsten Tag der Wind nachgelassen. Proviant konnten wir wieder in einer der für Portugal typischen Markthallen einkaufen. Dort gibt es frische, regionale und günstige Produkte zu kaufen. Diesmal haben wir leckeres Brot, Käse, eine große Ochsenherztomate und Gemüse gekauft. Unser heutiges Ziel war der 62 km entfernte Strand Praia da Gallé, dort gibt es einen schönen Campingplatz direkt am Meer. Doch der Weg dahin hatte es in sich, wie wir bald merken mussten. Zunächst war es ein gut befahrbarer Feldweg gewesen und laut Komoot-Navi sollte es sich weiterhin um einen Weg handeln den wir weiter befahren sollen. Doch ab Kilometer sechs war es nur noch ein tiefer Sandweg, auf dem uns viele Wanderer entgegen kamen (erstaunlich viele Wanderer, das ist hier auch sehr beliebt das Wandern), mittlerweile waren wir am Praia do Queimado angekommen, wo wir eine wunderschöne Aussicht auf den Atlantik mit gigantischen Wellen hatten. Wir genossen erstmal diese schöne Aussicht und stärkten uns mit einem kleinen Imbiss und dann ging es nur schiebend weiter durch den tiefen Dünensand für ca. 3 km. Naja irgendwann war das auch durchgeschoben gewesen und es ging weiter nach Porto Covo, danach sollte der geteerte Küstenweg beginnen. Kurz vor Porto Covo fuhren wir steil einen Hang abwärts hinunter, direkt an einem Strand. Ellen meinte nur, wenn wir jetzt auch noch durchs Wasser schieben müssen wie damals in Jordanien, und prompt kam eine große Welle an und es wurde knapp für uns. Später sahen wir von oben, dass auch Autos den Weg fuhren. Aber oben bedeutete für uns erstmal dort wieder ankommen. Als wir die gefühlte 50 % Steigung nach oben geschoben hatten, wurden wir mit einer einmaligen Aussicht belohnt. Wir legten eine kurze Pause für ein Mittagessen und Foto-Shooting ein. Doch es war schon früher Nachmittag und wir hatten noch 40 km vor uns. Also hieß es kräftig in die Pedale treten weiter auf der geteerten Küstenstraße. Wir hatten noch einige an schlecht befahrbaren Wegen zu meistern und die Kilometer wollten nicht weniger werden, dazu noch ein paar heftige Steigungen auf den letzen km direkt  kurz vorm Campingplatz (Tagesziel). Kurz nach 18 Uhr hatten wir es geschafft, immer der untergehenden Sonne entgegen. Nun geschwind das Zelt aufgebaut, etwas leckeres gekocht und dann fielen wir auch schon auf unsere Isomatten und schliefen auch schnell erschöpft und zufrieden ein. 

Bevor es am nächsten Tag nach Setúbal ging schauten wir uns noch vor dem Frühstück den schönen Strand am Campingplatz an und Carsten schoss später noch ein paar schöne Fotos. Heute begleitete uns wieder der nicht aufhörende Gegenwind. Kilometer für Kilometer fuhren wir nur geradeaus, durch schöne Landschaften und Ortschaften. Wir kamen durch ein Naturschutzgebiet und in einem Ort dort gab es mindestens 12 Storchennester. Kurz vor der Fähre in Troia haben wir zum Glück nochmal die Fähr-Verbindungen gegoogelt. Die vom komoot-Navi empfohlene Fähre nimmt keine Fahrräder mit. Puh Glück gehabt, so wir uns einen 16 km Mehrweg erspart. In Setúbal angekommen fiel uns zu erst die langen Schlangen vor den Restaurants auf, wir nehmen mal an, weil die Restaurants alle sehr gut sind. Wer weiß! Wir kauften noch ein paar Lebensmittel ein und dann ab zum Campingplatz direkt am Meer. Doch vorher stand wieder klettern an, ein paar mächtige Anstiege und dann dafür eine tolle Abfahrt direkt zum Campingplatz. Der Campingplatz ist total modern und gleichzeitig der günstigste bis dato hier in Portugal. Wir haben uns ein schönes Plätzchen mit Blick auf die Halbinsel Setúbal gesucht. In der Nacht glitzerte der Vollmond und die Sterne auf das Meer um die Wette.

Am Morgen gab es dann einen wunderbaren Sonnenaufgang über dem Meer. Ein guter Start in den neuen Tag. Nach einem gutem Frühstück und einem flinken Zusammenpacken ging es los, heute wollten wir nun endlich in Lissabon ankommen. Gleich nach dem Start  waren ein paar Höhenmeter  zu meistern, doch nachdem wir auch den zweiten Berg geschafft hatten waren wir in Sao Lourenco angekommen, dort gab es erstmal lecker Kaffee und Törtchen. Sao Lourenco ist ein sehr hübscher, kleiner Weinort, in der Umgebung wird viel Wein angebaut. Wir haben in dem Weingut „José Maria de Fonseca“ einen leckeren Rotwein gekauft, für unsere Ankunft in Lissabon. Weiter ging unsere Fahrt Richtung Seixal, um dann von dort aus die Fähre nach Lissabon zu nehmen. Nach einer schönen Fährüberfahrt mit dem Blick zur Ponte de 25 Abril erreichten wir nun Lissabon!!!

Hier findet Ihr ein paar Bilder zu dieser Etappe: