14. Reisebericht: – Unsere Corona (Covid-19) Tage in Cascais
14. März 2020 – 01. Juni 2020
Ab Montag dem 15.März 2020 wurde auch in Portugal der Ausnahmezustand wegen Corona eingeleitet. Die Menschen wurde aufgefordert zu Hause zu bleiben, Schulen wurden geschlossen und in den Supermärkten durften nur noch ein bestimmte Anzahl von Menschen gleichzeitig einkaufen. Am Wochenende hatten wir bereits in den Apotheken erlebt, dass man nur einzel eintreten durfte und nur wenn man sich vorher die Hände desinfizierte. Im Krankenhaus dagegen herrschte eine entspanntere Atmosphäre. Zusätzlich wurde auch der Reiseverkehr eingeschränkt.
Nun wurde uns klar wir kommen jetzt erstmal nicht mehr weiter und es wird auch nicht in ein paar Tagen sein. Also redeten wir mit dem Besitzer vom Guest-House und verlängerten bis Ende März. Nachdem dann die Regierung den offiziellen Notzustand ausgerufen hat und bis zum 19.April 2020 alle getroffenen Maßnahmen gelten sollte, war uns klar wir müssen noch auf alle Fälle bis Ende April unsere Unterkunft verlängern. Das taten wir dann auch. Wir konnten dafür einen guten Preis mit dem Eigentümer aushandeln, auch für ihn ist das ein guter Deal. Hier sind offiziell die Hotels nicht geschlossen worden (nur die Campingplätze), aber es kommen keine Gäste mehr und somit sind viele Hotels zu. Portugal und auch besonders die Region hier leben sehr vom Tourismus und so ist unser Hotelbesitzer sehr froh über jede Einnahme die er noch bekommt. Mit uns ist hier noch eine Mutter mit ihren drei Kindern und die drei Hotelangestellten, die im Hotel leben. Wir haben ein kleinen Bungalow für uns und teilen mit den anderen eine Gemeinschaftsküche. Zur Zeit nutzen die Inhaber die Gelegenheit einige notwendige Renovierungsarbeiten durch zu führen. Das stört uns alles nicht, denn wir haben einen eigenen kleinen Garten und der Strand ist auch nicht weit weg. Erlaubt ist hier, wie in Deutschland auch, spazieren gehen, Fahrradfahren, doch nur zu zweit.
Wir hören ja so die ein oder andere verrückte Geschichte aus Deutschland von Hamsterkäufen und das es kein Klopapier, Nudeln, Mehl und Hefe gibt. Das ist hier in Portugal kein Problem. Die Leute sind besonnen, stellen sich brav und ruhig in der Schlange an, kein Gedrängel oder so, kaufen nur das was sie wirklich brauchen. Uns ist sogar aufgefallen, dass wir noch nie Portugiesen erlebt haben, die sich in der Öffentlichkeit streiten, weder Erwachsene unter einander noch das mit Kindern geschimpft wird. Das ist hier eine angenehme friedliche Atmosphäre. Gefällt uns!!! Wie wir von den Bewohnern im Hotel erfahren haben gibt es fast keine finanzielle Unterstützung von der Regierung hier. Ein bisschen werden die Eltern unterstützt, die nicht arbeiten können, weil die Kinder nicht zu Schule dürfen, aber das Geld gibt es frühestens das erste Mal Ende April. Wir glauben die Folgen der Krise werden europaweit noch lange zu spüren sein.
Mittlerweile wurde zum 2. Mal der Notstand hier in Portugal verlängert, bis zum 2. Mai 2020. Danach ist geplant, in Portugal langsam alle Einschränkungen rückgängig zu machen. Wir hoffen, dass wir Mitte oder Ende Mai weiterreisen können. Vielleicht erstmal in Portugal, wie es geplant war, und dann weiter in die anderen Länder. Wir werden es sehen. Hier in Portugal gibt es zur Zeit 18.000 Infektionen und 600 Todesfälle.
Hier die Bilder aus unserem Corona-Domizil:
Und hier findet Ihr unsere kulinarischen Eindrücke:
Liebe Ellen,
so langsam mache ich mir Sorgen. Wo seid ihr?? Ich hoffe es geht euch gut oder muss ich mir Sorgen machen?
Zur Zerit ist es hier so richtig kalt. Wir nutzen die Zeit in unserem Sinne. Aufräumen, Schreibkram erledigen.