Reiseberichte

5. Reisebericht: Jordanien – Wadi Musa bis Amman

Bereist vom 14. November bis 22. November 2019

Nach der ganzen Kletterei in Petra hieß es am nächsten Tag wieder rauf auf die Räder und Richtung Amman, dass wir in sechs Tagen erreichen wollten.  Uns schmerzten die Waden noch sehr von der Erkundung Petra, aber es half ja nichts. 

Aus Wadi Musa rauskommen war gar nicht so leicht, denn es hieß erstmal ziemlich steile Berge mit den Rädern zu erklimmen, doch nach dem das geschafft war ging es ganz gut voran. Unser heutiges Ziel sollte Dana sein. Dana ist ein ehemaliges Beduinendorf, das nun touristisch genutzt wird. Unterwegs haben wir ein Pärchen aus der Schweiz getroffen, die ebenso mit den Fahrrädern unterwegs sind, wir hatten sie bereits schon einmal in Israel in Mitzpe Ramon im Hostel getroffen. Die Welt ist manchmal schon sehr klein. Wir haben unsere Reiseerfahrungen ausgetauscht und ihnen am Ortseingang den leckeren Bäcker empfohlen. Sie sind schon seit 5 Monaten unterwegs auf unbestimmte Zeit und waren direkt in der Schweiz gestartet. Sie wollen auch reisen mit ihren Fahrrädern ohne irgendwann doch in einem Land zu fliegen. Wir haben uns am Straßenrand ein paar Minuten unterhalten und gegenseitig unsere Erfahrungen ausgetauscht . Wir haben erfahren, dass sie ebenso Probleme mit ihren selbstaufblasbaren Matratzen hatten und sich nun für einfache Isomatten entschieden haben. Das ließ uns überlegen, ob wir das vielleicht auch machen wollen, aber für diese Entscheidung haben wir noch bis Amman Zeit, vorher gab es keine Gelegenheit neue Matratzen zu kaufen. Es gab einfach kein Geschäft, dass so etwas anbietet.

Wir fuhren weiter und wollten das gerade vorher bei einem Bäcker frisch gekaufte Brot, so etwas wie ein Pizzabrot belegt mit Rührei, diese Leckerei waren noch warm essen. Also suchten wir uns ein Plätzchen fürs Mittagessen… mhhh lecker!!!

In Dana angekommen sind wir nicht ganz rein in das Beduinendorf geradelt, weil das bedeutet hätte nächsten Morgen einen ziemlich langen steilen Hang die Räder hochzuschieben, fahren wäre nicht möglich gewesen. Wir haben einen schönen Platz zum campen mit einem genialen Ausblick entdeckt. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten konnten wir einen einmaligen Sonnenuntergang über das Wadi-Tal und den gegenüberliegenden Bergen beiwohnen…. einfach schöööön!!!

Doch leider blieb diese Ruhe nicht. Gegen 20 Uhr stand die Touristenpolizei (sowas gibt es hier) vor unserem Zelt und meinte wir können hier nicht campen. Da das Wildcampen in Jordanien nicht verboten ist, mussten sie irgendwelche Gründe finden, z.B. es sei diese Nacht zu windig, es gäbe giftige Schlangen und heftige Regenfälle könnte eventuell auch noch kommen, dass es für uns verboten ist. Sie ließen nicht mit sich reden, wir mussten zusammen packen. Anscheinend sind Wind, giftige Schlangen und eventuell Regen in Jordanien schlimmer als Schmuggler, die um sich schießen könnten. Sie boten uns an, uns und unsere Räder plus Gepäck nach oben zur Hauptstraße zu fahren, wo ein Gästehaus ist, in dem sie für uns fragen würden, ob wir dort übernachten können. Sie würden versuchen für uns einen günstigen Preis zu verhandeln., da wir vorher klar gemacht haben das wir Radreisende sind und nicht so viel Geld für eine Übernachtung haben.

Oben in dem Gasthof angekommen wurde uns das erste Zimmer angeboten in dem kein Licht funktioniert hat, dafür wollte der Inhaber 25 JD, im nächsten Raum gab es Licht, jedoch wurde der Raum auch als Matratzenlager genutzt. Mittlerweile konnten wir den Preis auf 15 JD herunterhandeln, eigentlich wollten wir nur 10 JD zahlen und das wäre schon zu viel gewesen. Normalerweise täte er 45 JD für ein Zimmer nehmen, dass haben wir erst später erfahren es wäre ein großes Zimmer mit eigenem Bad und gigantischen Ausblick übers Tal gewesen. Uns wurde keine Wahl gelassen, wir hatten das Zimmer zu nehmen und zu zahlen, wildcampen durften wir ja nicht. Die Touristenpolizei hat unseren Ausweis noch 3 mal kopiert, einmal für den Gasthofbesitzer und zweimal für sie selber. Dazu wurden wir noch befragt wann wir nach Jordanien kamen, wie lange wir bleiben, wann und wo wir wieder nach Israel fahren wollen etc. Das alles hatten die Armeeleute am Dessert-Highway nicht wissen wollen., sehr komisch. Nachdem das alles erledigt war und wir nun endlich uns bettfertig machen konnten haben wir noch mitbekommen wie die Touristenpolizisten mit dem Gasthofbesitzer noch die halbe Nacht zusammen in der Rezeption saßen Tee tranken und Rauchten….(hand wash hand) ;-).

Am nächsten Morgen konnten wir vom Frühstücksraum sehen, dass unser Campingplatz absolut einsehbar von dem Gasthof aus war. Jetzt wird uns einiges noch klarer. Doch wie so immer, alles hat auch eine gute Seite. Wir mussten am Morgen nicht unsere Fahrräder hochschieben, dass hatte die Touristenpolizei für uns ja bereits am Abend vorher erledigt und das sparte uns nun einiges an Zeit und Kraft für den heutigen Tag.

Unser Ziel am heutigen Tag war so ca. 50 Km weiter zu fahren und dann dort zu sehen wo wir campen können. Durch die Begegnungen mit der Touristenpolizei werden wir nun ein bisschen vorsichtiger sein, was das Campen anging. Wir hofften aber, wenn wir nicht mehr in so touristischen Gegenden/Plätzen unterwegs sind sollte es gehen. Als wir so die angepeilten 50 Km gefahren waren, das war hinter At-Tafila, kam am Wegesrand eine Hühnerfarm mit einem kleinen Olivenhain, da hatte Carsten die Idee doch einfach mal dort zu fragen, ob wir unter den Olivenbäumen campen könnten. So wären wir diesmal vor eine mögliche Touristenpolizei sicher. Die Männer schauten nicht schlecht als wir auftauchten und unser Anliegen vortrugen, doch nach dem sie verstanden hatten was wir wollten war es kein Problem. Wir konnten uns einen Platz  unter den Olivenbäumen suchen und dann gab es den üblichen Tee zur Begrüßung. Mittlerweile haben wir wieder GoogleTranslate herausgeholt und so konnten wir uns gut unterhalten. Die Männer entschieden spontan für uns am Abend zu Grillen in dem typischen Erdloch, indem das Essen gegart wird. Hühner hatte es ja genug und dazu gab es noch Kartoffeln, Reis und Zwiebeln. Auch der Reis wird mit in dem Erdloch gegart und dazu hat einer noch einen leckeren Gurken Tomaten Salat mit Limettensaft und -stückchen gemacht. Alles sehr lecker. Als wir dann so abends beieinander saßen und weiter ins Gespräch kamen erzählte uns einer von den Männern, das er unbedingt nach Deutschland auswandern möchte, er hätte dafür schon die notwendigen Anträge gestellt. Er wollte nun von uns wissen wie es in Deutschland zu leben ist. Seine Vorstellung war, dass es sehr einfach sein müsste und vor allem alles sehr viel günstiger ist als in Jordanien. Als wir ihm erzählten wieviel wir für unsere Miete in Deutschland zahlen und das diese noch sehr günstig wäre, war er sehr überrascht. Er selber ist gelernter Mechaniker und dann wollte er wissen was er da so in Deutschland verdienen kann, das dies nicht so üppig ist im Vergleich zu den Kosten in Deutschland war für ihn auch eine nicht so schöne Erkenntnis. Sie erzählten uns, dass sie von all den Menschen aus Syrien gehört haben, die nach Deutschland gegangen sind, wie gut es denen ginge, sicher im Vergleich zu den hiesigen Verhältnissen ging es denen viel besser, doch wir sagten ihnen, dass viele von denen auch noch in Flüchtlingslagern wären, weil ihre Anträge noch bearbeitet würden. Wir drückten ihnen gegenüber auch unser Verständnis aus, warum sie nach Deutschland wollen, das dies nicht nur wirtschaftliche Gründe hat sondern auch politische. Interessant war auch, dass von den sechs Männern bei der Hühnerfarm nur einer nach Deutschland gehen möchte, die anderen sagten nur, dass es überall schwer ist und auch sie nicht gerne ihre Familien zurücklassen wollen. Familie wird hier in Jordanien sehr groß geschrieben. Spannend war es mit ihnen sich zu unterhalten und ihre Wünsche und Träume zu erfahren und wie das Leben in Jordanien für die einfachen Menschen ist. Vor allem gibt es eine große Arbeitslosigkeit, von den Männern waren alle schon länger mal arbeitslos gewesen, auch mehre Jahre hintereinander. 

Am Feuer bei Tee ließen wir den Abend ausklingen und hatten dann eine erholsame Nacht unter Olivenbäumen.

Nächsten Morgen ging es weiter Richtung Al-Karak, das bedeute wieder einiges an Höhenmeter zunehmen, doch im Gesamten war es eine sehr gute Fahrt gewesen. Gegen Mittag machten wir an einem Vorort vor Al-Karak eine Mittagspause. Vor einer Ladenzeile waren Sitzbänke aufgebaut, dort haben wir uns hingesetzt und als uns einer der Ladenbesitzer entdeckt hatte, kam er zu uns und brachte uns eine Handvoll „Quality Street“-Süßigkeiten… (da kommen bei mir Kindheitserinnerungen hoch). Wir sind dann weiter geradelt und keine 5 Minuten später kam ein kleiner Supermarkt in dem wir Getränke und anderen Proviant kaufen wollten. Dazu kamen wir nicht gleich, da uns Mohammed, der auf der Terrasse saß und zu Mittag aß, dazu aufforderte mit zu essen. Es gab Tomateneintopf mit Hackfleisch sehr lecker gewürzt und Brot dazu. Wir sollten es unbedingt aufessen, Mohammed lies nicht locker, im Anschluss gab es Kaffee und Süßes.

So, nun waren wir dort und konnten nicht so schnell weg. Wir wurden allen möglichen Leuten, die am Supermarkt vorbeikamen vorgestellt. Deutsche sind hier in Jordanien sehr beliebt, ebenso unsere Kanzlerin Frau Merkel, es wird besonders ihre stabile Außenpolitik geschätzt. Sie schätzen auch sehr, dass die deutschen Touristen in Jordanien sehr rücksichtsvoll gegenüber den Jordaniern sind, was andere Nationen so wohl nicht sind, wie uns berichtet wurde. Das haben wir in der Runde noch mehrmals erklärt bekommen.

Mohammed lud uns ein bei ihm zu übernachten, da wohl Regen angesagt war. Doch das lehnten wir zunächst ab und sind dann nach einer Weile wieder los gefahren. Als wir so auf den Rädern saßen und merkten wie es sich in den letzten 1,5 h abgekühlt hat, überlegten wir nochmal, ob wir doch nicht lieber das Übernachtungsangebot annehmen sollten. Wir radelten also zurück und Mohammed freute sich das wir sein Angebot annahmen.

Mohammed hat uns in das Haus seiner Mutter gebracht, die zur Zeit bei seiner Schwester lebt. Wir konnten uns duschen und wärmer anziehen und dann ging es wieder zum Supermarkt zurück, dem örtlichen Treffpunkt. Mittlerweile war der Inhaber des Supermarktes gekommen, er konnte sehr gut Englisch sprechen. Er hat lange bei der Jordanischen Armee als Luftfahrtingenieur gearbeitet und war dadurch längere Zeit im Ausland gewesen, unteranderem in Belgien und den USA. Es ist möglich nach 20 Jahren Dienstzeit in der Jordanischen Armee entlassen zu werden und in den Ruhestand zu gehen und nun betreibt er den Supermarkt und einen Gemüse- und Obsthandel. Mittlerweile waren wir beim fünften schwarzen Tee mit einer Menge Zucker angekommen und dann ging es zum nächsten Falafel-Stand, bei dem wir mit Falafel und Hummus versorgt wurden. Jeder freute sich uns zu sehen und wollte ein Selfie mit uns. Zurück im Haus gab es Abendessen, mittlerweile war es schon 21 Uhr. Wir wollten eigentlich schlafen, doch nach der Menge Tee war das nicht mehr möglich. Das zeigte sich auch am nächsten Morgen wir waren ziemlich gerädert gewesen (wenig Schlaf). Mohammed meinte es mit uns zu gut und es ging weiter mit Kaffee und Tee am Morgen… juhu die Herzpumpe tanzte Boogie-Woogie vor lauter Energie.

Wir sind dann los, vorbei am Supermarkt, allen nochmal Tschüß sagen und dann ab Richtung Madaba. Da es schon seit zwei Tagen stark windete (Stärke 10) war die Fahrt noch ziemlich anstrengend, da der Wind leicht von vorne rechts kam. 

Unterwegs haben wir einen Franzosen getroffen, der uns einen  tollen Campingspot mit direkten Blick übers nächste Tal empfahl … vor Dina… doch soweit sollten wir heute nicht kommen. Wir schafften es nur bis Al-Mughayer knapp 50 Km weit. Bevor wir den Berg bei Al-Mughayer hinunter ins Tal fuhren wollten, fing es an zu regnen. Vorher sahen wir schon wie über das Tal sich die Gewitterfront aufbaute. Wir haben unsere Regenjacken angezogen um weiterfahren zu können, doch es wurde schnell heftiger und so haben wir uns kurz umentschieden, um oben am Berg in dem vorhandenen Gasthof zu warten bis es aufgehört hat zu regnen. Der Regen war ziemlich heftig, so stark dass wir nicht mehr weiterfahren konnten, da auch mittlerweile die Polizei die Straße gesperrt hatte. Also fragten wir in dem Gasthof nach einem Zimmer. Für 22 JD konnten wir eins bekommen mit Frühstück. Naja das war sehr überteuert für das was es dafür gab, doch uns blieb keine andere Wahl. Ein Zelt hätten wir nicht mehr mehr aufbauen können, da alles schlammig geworden war und es wieder anfing zu Regnen.

Nächsten Tag machten wir uns auf runter ins Tal. Der Wind war noch immer  sehr heftig. Bei Windstärke 8-10 ging es den Berg runter, mit steilen Abfahrten und engen Kurven. Dabei hat es Ellen erwischt und sie ist gestürzt, nicht mit hoher Geschwindigkeit, doch für heftige blaue Flecken hat es gereicht. Unten konnten wir dann das Ausmaß der Regens sehen,  viel Geröll war runtergekommen und einige Stellen wurden überschwemmt. Wenn man einen Berg runter gefahren ist, vor allem bei einem Tal, geht es auch immer einen Berg wieder rauf. Also den ganzen Weg nun noch mal rauf. Ach so der Wind war immer noch da! Auch Carsten musste den einen oder andren Abschnitt schieben. Doch auf der anderen Seite bedeutet es ja, wenn man einen Berg erklommen hat, dass dann meistens eine tolle Aussicht auf einen wartet. In diesem Fall so gar eine gigantische Aussicht. Am höchsten Punkt gibt es eine kleine Teestube und einen Guide, der dort die Touristen betreut und wenn man will begleitet er einen auch auf eine Wanderung. Er lud uns zu einem Tee ein und dabei sang er „SchnappSchnappi das Krokodil-Lied“, wer jetzt einen Ohrwurm hat, Bitteschön, wir hatten auch einen! Süß war, als wir sagten wir hätten kein Bares um den Tee bezahlen zu können, meinte er das kenne er, er habe auch kein Geld. Nein, wir seien eingeladen und er hat uns von seinem Bruder in Deutschland erzählt und sein Cousin, der auch Guide ist, er kam  auch noch vorbei. Auf einmal war der „SchnappSchnappi“-Sänger weg. Wir wollten ihm eigentlich noch Tschüß sagen, aber ging dann nicht mehr. Im nächsten Ort haben wir dann erstmal an der nächsten Bank angehalten, um Bargeld zu holen (Kreditkarte wird in Jordanien gar nicht gerne angenommen, es heißt die Gebühren seien zu hoch, doch Kassenbons erhalten wir auch keine). Und wer kommt uns da entgegen unser „SchnappSchnappi“-Sänger vom Aussichtspunkt. Sein Bruder hatte ihm gerade Geld geschickt und das hatte er abgeholt. Wir meinten wir brauchen auch Bares und er darauf nur, ob er uns welches abgeben soll!!! Toller Kerl, wir haben dankend abgelehnt. Nun konnten wir mit ihm noch ein Foto machen und dann ging es weiter.

Kurz vor Madaba kam uns ein Fahrradfahrer entgegen. Das war Yassi, ein Marokkaner, der auch mit dem Rad auf Reisen unterwegs ist. Er reist auf unbestimmte Zeit durch die Welt. Nun ist er gerade in Jordanien und da er immer Kontakt aufnimmt mit Verantwortlichen vom Tourismusministerium, hat er immer kostenfreie Unterkünfte, so auch für diese Nacht. Das Tourismusministerium hat bei Madaba eine Unterkunft für Gäste, in diese hat uns Yessi einfach mitgenommen und mit den Pförtnern geklärt, dass wir dort mit übernachten. In der Unterkunft war noch ein anderer Radreisender, das war Mohamed, besser gesagt Santa Claus (wenn Ihr Euch die Bilder anseht wisst Ihr was wir meinen), er will in den nächsten Wochen mit Yessi zusammen reisen.

Wir waren heilfroh über diese Begegnung, so mussten wir nicht ein Hotel suchen und auch wieder Geld ausgeben. Dort konnten wir Kochen, Duschen und in einem festen Bett schlafen, also alles bestens.

Yessi hat uns am Abend noch viele Tipps für Marokko gegeben und uns angeboten, dass wir ein paar von seinen Freunden anschreiben können um bei denen zu übernachten. Mohamed selber sprach leider kein Englisch, aber hat immer herzlich gelacht und Späßchen gemacht. Ihn sollen wir in Meknes im Norden von Marokko auch besuchen kommen. Marokko heißt uns schon jetzt willkommen.

Am nächsten Tag ging es rein in die Stadt Madaba. Eine moderne und junge Stadt, die unteranderem bekannt ist für großartige Mosaikarbeiten. Sehr bekannt ist der Baum von Madaba. 

Wir haben uns zunächst die Landkarte aus Mosaik in der St.Georgs-Kirche angeschaut. Es ist nur noch ein Teil der Karte erhalten, jedoch kann man die dargestellten Städte wie Regionen sehr gut erkennen. Die noch heute typischen Erkennungszeichen z.B. von Jerusalem waren auch damals die selben.

Im Anschluss trafen wir Yessi, der gerade einen 3-tägigen Kurs in der Kunstschule von Madaba belegte, um die Grundlagen der Mosaikkunst zu erlernen. Er wollte gerne im Anschluss ein ein mit einem Fahrrad aus Mosaik gestalten. Das Ergebnis konnten wir nicht mehr betrachten, doch wir haben von seinem Kursleiter eine sehr gute Einführung in die Mosaikkunst erhalten. Den Unterschied zwischen direkter und indirekter Weise erklärt bekommen und das neben Naturstein auch Kunststoffstein benutzt werden, die mehr Farbvielfalt haben. 

Nun aber machten wir uns auf den Weg nach Amman. Auf dem Weg dorthin wollten wir ein gutes Outdoorgeschäft besuchen, um nun endlich neue Isomatten zu besorgen. Gut das wir vorher nochmal recherchiert hatten wo das Geschäft sich genau befindet, so wussten wir nun dass es direkt an der Straße nach Amman liegt. Wir waren auch erfolgreich mit unserem Einkauf und haben uns, da wir den luftgefüllten Matratzen nicht mehr trauen, ganz einfache Isomatten gekauft. Die können zu 99,9% nicht kaputt gehen und seit Wochen schlafen wir schon auf platten Matten, das hat unserem Rücken überhaupt nicht gestört. Dazu kommt noch, dass diese Matten um einiges leichter sind, als unsere bisherigen Matten, das ist ein unschlagbarer Pluspunkt!

Und nun in die Stadt nach Amman. Wir waren ja schon gewarnt worden vor dem heftigen Autoverkehr in Amman. Wo drei Fahrspuren sind machen die Ammaner-Autofahrer einfach mal fünf draus und dann geht es auch immer wieder ganz schön steil bergauf in der Stadt. Wir hatten eine Unterkunft direkt in der Innenstadt an der Rainbow Street gebucht. Die Fahrt dorthin war schon sehr grenzwertig gewesen und nicht ungefährlich, doch wir sind gut und heil in unserer Wohnung für die nächsten drei Nächte angekommen und konnten dann einen einmaligen Ausblick über die Stadt von der Wohnung genießen und nach einer warmen Dusche, es ist mittlerweile recht kühl geworden hier, waren alle Anstrengungen vergessen.

In den nächsten Tagen haben wir uns in Amman das alte Theater angesehen und das Nymphaeum und sind durch die Straßen geschlendert, dabei haben wir ein schöne Seifenmanufaktur entdeckt, den Obst- und Gemüsemarkt, auf dem wir uns gut und preiswert uns versorgen konnten und das quirlige Stadtleben genossen. Wir haben ebenso die große blaue Moschee besucht und waren im Anschluss in der sehr schönen „Jordan National Gallery of Fine Arts“ (http://www.nationalgallery.org/TheCollection/tabid/55/Default.aspx). Darin werden Kunstwerke von Künstlern aus der arabischen Welt ausgestellt. Der Eintritt ist frei und in der obersten Etage gibt es ein schönes Kaffee mit einer tollen Dachterrasse. Diesen Besuch haben wir sehr genossen. Wir waren sogar auf einem Flohmarkt gewesen, auf dem hauptsächlich Kleidung verkauft wurden, die zu Teil noch die Preisetiketten aus Europa dran hatten. Es gab jedoch auch sehr viele gebrauchte Kleidung. 

Da uns Amman so sehr gefallen hat und wir ein bisschen mit dem Blogschreiben im Rückstand waren haben wir uns entschieden noch zwei Nächte länger zu bleiben. Leider war unsere Wohnung schon ausgebucht , also sind wir in das Hostel „Sinbad“ umgezogen. Das wird von drei jungen Kerlen geführt, sie selber sind um die ganze Welt gereist. Nach Ihrer Reise und mit den vielen Erlebnissen, die sie erlebt haben, wollten sie nun in Amman einen Anlaufpunkt für Backpackers schaffen. Obwohl Amman eine junge und moderne Stadt ist, hatte es bis jetzt keine Hostels.

Hier findet Ihr die Bilder unser Zeit in Jordanien:

Und auch hier gab es viel viele Leckereien: