Reiseberichte

18. Reisebericht: Italien – von Triest nach Venedig

Bereist vom 8. Juli bis 11. Juli 2020

Wir sind nun in Italien, hier merkt man schon mehr von den Corona Vorschriften, beim Einchecken auf dem Campingplatz in Triest mussten wir unterschreiben, dass wir keine Symptome haben und uns an das Maske tragen im Sanitärgebäude halten. Der Campingplatz ist gut gefüllt mit Dauercampern, doch alle freuen sich uns zu sehen, denn das bedeute langsam wieder Normalität für die Italiener, nach ihrem heftigen Lockdown. Wir haben uns nun vorgenommen nach Venedig zu fahren, um die Gelegenheit zu nutzen die Stadt ohne viele Touristen durch Corona zu erleben. Kein Massentourismus durch die vielen Kreuzfahrtschiffe. Wir sind gespannt! 

Um nach Venedig zu kommen radeln wir erstmal von Triest, am Meer entlang Richtung Norden und dann weiter am Soca-Delta entlang. Unterwegs kommen wir bei vielen Weinbauern und Landwirten vorbei. Da entdeckt Ellen unterwegs ein Schild mit der Aufschrift „vino vendere“, das heißt unmissverständlich: „Wein zu verkaufen“. Also kräftig in die Bremsen getreten und zurück zur Hofeinfahrt. Leider finden wir nicht gleich jemanden, wir klingeln sogar am Haus, doch niemand macht auf. Die Nachbarin beteuert uns, dass jemand da ist. Also noch mal geklingelt und auf einmal hören wir es rumpeln hinter der Tür. Eine alte betagte Frau öffnet uns. Wir fragen mit unseren paar Brocken italienisch, ob wir Wein kaufen können. Ja klar können wir. Sie zeigt uns die Fässer es gibt Rot- oder Weißwein in 1,5l Plastikflaschen. Sie fragt wie viele wir wollen und ist sehr erstaunt als wir sagen: „Nur 1 Flasche, wir können nicht soviel auf unseren Rädern transportieren“. Eine Flasche kostet 2,50 €, wir sind gespannt wie er schmecken wird. Am Abend können wir unser Zelt auf einem gemütlichen und naturnahem Zeltplatz auf der Insel „Isola Paradiso“ im Delta aufschlagen. Der Inhaber gewährte uns sogar noch einen Rabatt, da wir mit  den Fahrrädern unterwegs sind. Zu unsere Pasta mit Tomaten und Parmesan geniessen wir den Wein der Bäuerin und, er war einfach nur toll. Bravissimo! Ein einfacher Hauswein ganz natürlich und sehr mundend. Es war also ein guter Kauf gewesen. Und zum Abschluss des Tages gab es einen schönen Sonnenuntergang, einfach paradiesisch.

Auf unserem Weg nach Venedig fahren wir immer wieder durch kleine Ortschaften mit tolle Märkte und kleine Läden, in denen es immer sehr gute, frische und leckere Lebensmittel gibt. Gerade diese vielen kleinen Lebensmittelgeschäfte gefallen uns sehr gut. Die Qualität ist immer sehr gut und es ist nicht viel teurer als in den großen Supermärkten, die es in Italien so in der Menge, wie wir es von zu Hause kennen, nicht zu geben scheint. Auch haben diese kleinen Geschäfte auch am Sonntag auf, jedoch machen sie immer eine Mittagspause, die bekannte südeuropäische Siesta, doch daran kann man sich gewöhnen, bei der Wärme hier braucht man auch keine Aktivität um die Mittagszeit. Außer natürlich wir zwei Verrückten die durch die Gegend radeln ;-).

Nach drei Tagen kommen wir in Venedig an. Die letzte Etappe verlief sehr gut, da die Strecke recht eben ist können wir die 63 km schnell fahren und sind schon mittags in Venedig. Unser erster Stop ist ein Supermarkt mit italienischen Lebensmitteln. Mmhhhh lecker, da decken wir uns doch gleich für die nächsten zwei Tage ein. Danach fuhren wir link weiter zum Campingplatz, wir wollen am Nachmittag noch nach Venedig rein fahren. Diesmal haben wir richtig viel Luxus und schlafen auf dem Campingplatz in einem Mobilhome, mit dem eigenem Zelt können wir auf diesem Platz nicht zelten. Doch wir genießen gerne den Komfort eines bequemen Bettes und eines eigenen Badezimmers 🙂 und auch die Klimaanlage, da es mittlerweile in Italien doch sehr heiß geworden ist. 

Mit dem Bus können wir bis ins Zentrum von Venedig fahren, dass ist super und sehr entspannt mal nicht Fahrrad zu fahren. Als wir im Zentrum ankommen fällt uns ein gepanzerter Wagen der Armee auf, dass werden wir noch öfters in Italien an bedeutenden Plätzen und Bauwerken sehen. Die Gründe dafür sind sicher eine Mischung aus Coronamaßnahmen und Terrorabwehr. Doch man fühlt sich irgendwie nicht bedroht, sondern der Anblick irritiert uns nur, da wir so etwas aus Deutschland nicht gewohnt sind.

Venedig gefällt uns sofort und man merkt es regelrecht, dass die wenigen Touristen der Stadt gut tun. Wir lassen uns durch die abendliche Stadt treiben mit dem Ziel Rialtobrücke. In der Nähe gibt es eine leckere Eisdiele. Auf den Weg dort hin hören wir von irgendwo her schöne Musik, der folgen wir erstmal. In einer Bar auf deren Terrasse zum Wasser hin gibt es ein Konzert einer italienischen Band und die Menschen sitzen in Ihren Booten und lauschen dem Konzert. Dadurch das die typischen venezianischen Boote lang genug sind können auch die Abstandsregeln eingehalten werden.  Super, auch noch ein Gratis-Konzert! Am Abend taucht das Abendlicht Venedig in eine besondere Stimmung, zur Krönung genießen wir den Sonnenuntergang auf der Rialtobrücke, ja so soll es sein in Venedig. Wir genießen einfach die einmalige Chance Venedig besuchen zu können, ohne  den vielen Touristen und lassen unseren ersten Abend mit einer Pizza auf den Stufen zum Kanal Grande ausklingen und kehren erschöpft und erfüllt voller schöne Eindrücke zurück in unsere Luxusunterkunft.
An unserem zweiten Tag in Venedig erkundigen wir den Rest der Stadt. Leider können wir nicht in den Dom, der wird gerade renoviert, doch es gibt auch so genug zu sehen. Viele kleine schöne Läden, Eisdielen und die typischen Gondolieri. Und auch auf dem Markusplatz waren wir, wie es sich gehört für einen Venedig-Besuch auch. Am späteren Nachmittag mussten wir uns jedoch sputen, denn es war Gewitter angesagt und das kam auch mit voller Wucht. Wir sind gerade aus dem Bus von Venedig zu unserem Campingplatz ausgestiegen und hatten noch so 10 Minuten zu Fuß bis zum Platz, als unmittelbar in dem Haus an dem wir gerade vorbeiliefen ein heftiger Blitz einschlug. Das war ein Knall!!! Nun liefen wir einen Schritt schneller um zurück in unsere Luxusunterkunft zu kommen, leicht durchnässt kamen wir an und ein Stunde später war alles vorbei und die Sonne schien wieder. So konnten wir vor unserem Häuschen kochen und den Abend bei Wein und Pasta ausklingen lassen.

Nach Venedig ist unser nächstes großes Ziel der Gardasee, dort wollen wir in drei Tagen sein. Mehr dazu findet Ihr in unserem 19. Reisebericht.

Hier findet Ihr die Bilder zum Bericht:

All unsere Leckereien aus Italien könnt Ihr hier bestaunen: