Reiseberichte

17. Reisebericht: Slowenien – ein Land, das darauf wartet entdeckt zu werden.

Bereist vom 24. Juni bis 7. Juli 2020

Am 24. Juni 2020 ging es nach Slowenien. Wir wollten den Wurzenpass nehmen, da wir vor hatten weiter durch das Soca Tal, bzw. entlang der schönen Soca zu fahren. Unser Auswärtiges Amt schrieb jedoch, dass der Wurzenpass für deutsche Staatsbürger gesperrt sei. Doch über Facebook hatten wir erfahren, dass dort oben gar nicht kontrolliert wird ?!?! Den Wurzenpass fährt man nicht  einfach mal so mit den Fahrräder hoch, also sollte die Entscheidung gut überlegt sein. Doch wir sagten uns manchmal hat ja Facebook auch Recht und wir wollten gerne an die Soca. Also sind wir von Villach aus bei Zeiten gestartet, nach kurzer Zeit erreichten wir den Anfang der Strecke hinauf zum Pass. Es war nicht einfach wir hatten gut zu tun da hoch zu kommen. Bei einer max. 18% Steigung im Mittel 7,5 % über eine 7 Km Strecke. Irgendwann konnten wir nur noch schieben. Viele Motorradfahrer überholten uns und grüßten uns mit Daumen hoch. Oben angekommen waren wir einfach nur froh es geschafft zu haben. Es stimmte was alle sagten, denen wir von unserem Vorhaben erzählt hatten, der Pass hat es in sich. Doch nun lag noch der Grenzübergang vor uns und wir wussten ja nicht was da sein wird.

Hier gibt es die bildliche Eindrücke vom Wurzenpass:

Kurz gesagt es war nichts los! Keine Kontrollen, keine Grenzpolizisten, nichts, nur der Dutyfreeshop hatte offen. Also sind wir einfach durch geradelt und ab runter nach Kranjska Gora, dem bekannten Ski-Ort in Slowenien. Auch im Sommer scheint der Ort gut besucht zu sein. Da Gewitter kam wie es angesagt war, entschieden wir uns nach Spik, einem kleinem Ort 6 km von Kranjska Gora entfernt auf dem dortigen Campingplatz zu fahren und dort für zwei Nächte zu bleiben, weil für den nächsten Tag Regen angesagt war. Da das Internet auf dem ganzen Platz super war konnten wir Fotos hochladen und den Reisebericht von Österreich schreiben. 

Wie gesagt, den nächsten Tag regnete es und  es war ein wenig kühler geworden und was machen da die Leute in all den Wohnmobilen, die kommen aus ihren vier Wänden nicht raus, dafür läuft die Standheizung im Dauerbetrieb, Strom ist ja inklusive. Da die Camper auch ihr eigenes Klo mit haben müssen sie auch dafür nicht vor die Tür treten. Ja das nennt sich auch Camping…. 🙂

Unser nächstes Ziel war die Soca-Quelle, dazu mussten wir noch über den Vrsic-Pass (1.611 m) in den Julischen Alpen überqueren. Es ist der höchste Straßenpass in Slowenien und befindet sich an der Nordseite des Nationalparks Triglav. Die Passstraße war schon immer die wichtigste Verbindung zwischen Kranjska Gora und Trenta an der Soca. Im 1. Weltkrieg verlief eine wichtige Front zwischen Österreich-Ungarn und Italien an der Soca entlang, deshalb entschied man sich die Passstrasse auszubauen. Dazu wurden russischen Kriegsgefange eingesetzt. Bei einem Lawinenunglück verunglückten viele der Gefangenen. Genaue Zahlen gibt es nicht, Schätzungen gehen von 110 – 300 Gefangene aus und 6-80 österreich-ungarischer Soldaten  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Russische_Kapelle_(Vršičpass). Im Gesamten geht man von 7.000 Menschen aus, die beim Bau des Passes, die Bauzeit betrug 8 Monate, umgekommen sind. Das ist schon eine Zahl, die einen nur erschrecken kann. Zur Erinnerung an das Unglück und all der russischen Gefangenen und zur Mahnung vor Krieg und seinen unsäglichen Folgen, wurde von den überlebenden russischen Gefangen an der Passstraße eine russische Kapelle errichtet. In ihrer Einfachheit ist die Kapelle sehr hübsch und sie wird von einem alten Ehepaar liebevoll für Besucher zugänglich gemacht. Jeder der kommt darf an der Kapellenglocke läuten und sich ins Gästebuch eintragen, so ist ein ständiges Glockengeläute zu hören. Und überall an der Passstraße findet man Gedenktafeln für die Kriegsgefangene und man kann noch die Ruinen der Häuser sehen, in den wohl die österreich-russischen Soldaten gelebt haben. Dazu gibt es einige Tunnel, in denen wohl Geräte und Baumaterialien gelagert wurden. 
Wir sind dann weiter die Passstraße hinauf gefahren. Nach unzähligen Haarnadelkurven  (24 Serpentinen) haben wir den Pass auf einer Höhe von 1611m erreicht, danach begann die kurvenreiche Abfahrt (26 Serpentinen). Bei der Kurve 49 verließen wir die Abfahrt, um einen kleinen Abstecher zu die Quelle der Soca zu machen. Die Quelle der Soca ist eine der schönsten Karstquellen in den Julischen Alpen, um sie zu besichtigen hieß es noch zu Fuß 15 Minuten bergauf in sehr unwegsamen Gelände hoch zu wandern. Doch die Anstrengung hat sich gelohnt. Die Quelle war wirklich sehr schön und auch der  Weg trotz der Anstrengung war toll. Nach der Fortsetzung unserer Abfahrt haben wir in Trenta übernachtet.

Auch von dieser Passüberquerung gibt es Bilder:


Am nächsten Tag ging es weiter nach Kobarid. Dieser Tag sollte es noch in sich haben. Doch der Reihe nach. Zunächst sind wir früh gestartet und das Morgenlicht spiegelte sich in der Soca, so dass das Türkis der Soca noch mehr leuchtete. Die Soca ist berühmt für ihr türkisfarbendes Wasser. Es sieht einfach nur wie gemalt aus. Und immer wieder gibt es Hängebrücken über den Fluss, die zu einzelnen Häuser führen, viele von denen sind auch bewohnt. Die Soca ist ein Fluss, der sehr stark fließt und wenn er viel Wasser im Frühjahr hat kann er auch heftig ansteigen. Die Kraft des Wasser kann man z.B. an den „Trögen der Soca“ sehen, das sind Ausspülungen im Stein, die wie Tröge aussehen. Entlang der Soca ist der Autoverkehr schon sehr lebhaft. Viele Motorradfahrer sind unterwegs und auch Urlauber. Das Soca-Tal ist sehr beliebt, bei Wassersportlern, Paragleiter und Wanderer. Leider sahen wir auch einen Unfall mit einem Motorradfahrer, die meisten von ihnen rasen doch sehr wild und fahren riskante Überholmanöver. Wir hofften das es glimpflich ausgegangen ist. Doch auch an so eine Unfallstelle gibt es unvernünftige Autofahrer, die drängeln müssen und wenn es nicht passt wird es doch versucht. Das hatte zu Folge, dass ein Wohnmobilfahrer sein Mobil ordentlich an einer Felsmauer schrammte, statt zu warten.
Bald waren wir von der Hauptstraße runtergefahren und sind eine nicht so befahrende Nebenstraße gefahren. Vorher hatten wir noch die Gelegenheit bei einer alten Dame Schafskäse und sehr leckeren salzigen Ricotta aus Schafsmilch einzukaufen. Unser heutiges Mittagessen. Ein Genuss!

Doch nun fing der Tag an holprig zu werden. Zuerst hat Ellen ihr Handtuch verloren, dann passierte was nicht passieren sollte. Ellen stürzte unglücklich und das auch noch selbstverschuldet. Ellen hielt kurz an einer Gedenktafel, für das „Wunder von Kobarid“ an. Eine sehr makabere Bezeichnung ist, denn es handelte sich dabei um das Ereigniss, dass im 1. Weltkrieg an einem Morgen die italienischen Soldaten von einem Giftgasangriff der österreichisch-ungarischen Soldaten überrascht worden sind. Da die Soldaten zum einem noch schliefen und zum anderen keine entsprechenden Gasmasken hatten starben viele und etliche flohen. Das war der Durchbruch der Front gewesen, die die Italiener zuvor 2 Jahre gehalten hatten. Sehr makaber diese Bezeichnung dafür zu verwenden.
Ellen hat sich das also an gesehen und beim Losfahren passierte es. Die Strecke war leicht abschüssig und Ellens Hose kniff ihr ein wenig und beim Richten passierte es. Ellen verlor die Kontrolle über ihr Rad und stürzte. Ihr Fahrrad stellte sich einmal über den Lenker auf um dann auf sie zu fallen. Der Sturz muss schon filmreif gewesen sein, wie sich das Fahrrad mit dem ganzen Gepäck aufbäumte. Doch Ellens erster Gedanke war nur, wann liegt endlich das Fahrrad, damit ich aufstehen kann. Da Ellen + liegendes Fahrrad hier mitten auf einer befahrenen Straße und das noch kurz hinter einer Kurve nicht gut war. Ellen ist aber blitzschnell wieder aufgestanden sobald das Fahrrad lag. Eine Autofahrerin hatte den Sturz gesehen und angehalten um sich zu erkundigen wie es Ellen geht. Sie war so nennt und erklärte sich bereit zurück zufahren und Carsten Bescheid zusagen, den sie schon vorher gesehen hat. Schlussendlich hat sie ihn zu Ellen zurückgefahren und Carsten konnte sich um Ellen kümmern. Folge war ein aufgeschürfter Ellenbogen, die Schuler schmerzte, etliche blaue Flecken, eine Tasche war abgegangen und der Lenker hat sich verdreht gehabt. Nach den ersten Schock und der Analyse was alles kaputt gegangen ist, gab es erstmal Mittag. Gestärkt und vom Schock erholt fuhren wir weiter und es ging auch sehr gut. Bis, und das war dann die nächste Herausforderung wir die Flussseite wechselten mussten und wir mal wieder einen der berüchtigten Singletrails fuhren, mit denen wir ja schon so unsere Erfahrungen gemacht hatten. Es handelte sich dabei um einen offiziellen Wanderweg, den komott auch als Radweg angibt. Naaa toll!!! Das geht vielleicht mit einem Mountainbike (ohne Gepäck), es kamen auch einige entgegen, aber so wie wir unterwegs sind ist das doch was anderes. Also hieß es zwischen drin mal wieder schieben bergauf und bergab. Zur Entschädigung bekamen wir einmalige Ausblicke auf die Soca und konnten sogar direkt an den Fluss gelangen. Wir füllten bei dieser Gelegenheit unsere Flaschen mit dem frischen und klaren Wasser der Soca auf.
Irgendwann war der Weg auch geschafft und es ging weiter nach Kobarid. Dort angekommen, konnten wir in einem sehr tollen Supermarkt, der regionale Produkten verkauft, einkaufen. Dieser Supermarkt wird von einer Molkerei betrieben, die Gegend ist sehr bekannt für ihre Milchverarbeitung von der auf den Almen produzierten Milch. Die Supermärkte gibt es in verschieden Orten und das Angebot variiert, da wirklich auf regionalität gesetzt wird. So haben wir z. B. ganz anderen Honig in einem anderen Markt gesehen, als in diesem. Sehr spannendes Konzept.

In Kobarid sind wir einen Tag geblieben um eine Raftingtour auf der Soca zu unternehmen. Das war ein Spaß gewesen. Mit dabei war noch eine Familie aus Berlin. Unter der Anleitung unseres Guide’s ging es durch das wilde Wasser der Soca, zwischendrin sind wir freiwillig baden gegangen. Das Boot wurde zu einer Rutsche umfunktioniert und jeder durfte ins eiskalte Wasser rutschen. Das war ein Spaß!!! Wir waren danach gut naß und erschöpft. Im Anschluss haben wir uns, auf dem Rückweg zum Campingplatz, in Kobarid noch das „italienische Beinhaus“ angeschaut. Da wie schon weiter oben beschrieben in der Gegend um Kobarid die Isonzo-Front im 1. Weltkrieg verlief, gab es sehr viele italienische Soldaten die an der Front umgekommen sind. Damals wurden die Soldaten dort wo sie gefallen sind begraben, die Stätten lagen überall verteilt. Später wurde beschlossen all die gefallenden Soldaten an einem Ort beizusetzen, dazu wurde das Beinhaus von Mussolini 1938 eröffnet und die Gebeine von 7.014 unbekannte und bekannte Soldaten dorthin gebracht. Die bekannten Namen wurden auf Tafeln notiert, doch sehr viele wurden leider als unbekannt begraben. Es ist eine sehr imposante Gedenkstätte. Viele Italiener kommen noch heute hier her und besuchen die Gedenkstätte.

Hier findet Ihr Bilder von unser Zeit an der Soca:

Unser nächstes großes Ziel war Ljubljana. Bis dahin waren es noch 5 Tagesetappen zu meistern. 

Auf dem Weg dorthin kamen wir durch Tolmin wo wir die „Klamm“, ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel, nur entstanden durch die Wasserkraft https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tolmin-Klamm, besichtigen wollten. Da es an unserem Ankunftstag heftig gewitterte  mussten wir den Besuch der Klamm auf den nächsten Tag früh morgens verschieben. Was wir noch nicht ahnten, sollte der Tag dann noch ganz schön in sich haben. Nach dem wir die Klamm besichtigt hatten ging es gegen 10:30 Uhr  los, vor uns lag noch Pass Bohinjer Sattel von 1.277 m Höhe mit einem Anstieg der sich über 20 km hinziehen sollte. Eher zufällig entdeckt auf unserer Strecke, gab es noch einen schönen Wasserfall zu sehen und wenn man nun mal da ist nimmt man den auch noch mit. Bei dem Wasserfall Sopota, fällt das Wasser in 3 Stufen über den Überhang in die 60 Metern Tiefe des halbrund geformten Amphitheaters hinunter. Ein tolles Naturschauspiel! Also nach der Mittagspause noch mal 15 Minuten zu Fuß den Berg rauf, um den tollen Wasserfall zu bestaunen. Dieser kleiner Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt, ein traumhaften Wasserfall konnten wir dadurch bewundern. Nach diesem schönen und unerwarteten Erlebnis fuhren wir weiter durch viele kleine Dörfer und durch eine schöne Berglandschaft. Um so höher wir kamen umso schöner wurden die Ausblicke. Etwa 8 km vor dem Pass gab es ein Restaurant, das zwar geschlossen war, doch der Inhaber war da und sprach Ellen an, dass Carsten schon weiter oben wartet. Ellen nutzte die Gelegenheit und fragte, ob er doch etwas zu Essen verkaufe, vielleicht etwas Süßes. Er hatte nur noch Schoko-Riegel, die nahm Ellen (sie waren auch sehr lecker). Er hätte auch noch schnell einen Apfelstrudel gemacht, doch dazu hatten wir keine Zeit, außerdem wartete Carsten schon weiter oben, er hätte also noch mal runterfahren müssen und dann wieder hoch fahren ;-). Als der Mann hörte wir kommen aus Deutschland aus Berlin, musste er davon erzählen wie er zu DDR-Zeiten Toilettenpapier und Tapeten in die DDR gefahren hat. Ihm stecken noch heute die Grenzkontrollen in den Knochen. Er wurde immer sehr intensiv kontrolliert und musste seine ganze Fracht komplett auspacken. Die Grenzer vermuteten, dass er Devise schmuggelt. So, wie er das erzählte merkte man wie ihn das noch heute sehr bewegt. Er erkundete sich nach unser Route und gab uns auch noch einen Tip wo wir auf dem Pass übernachten können, wenn wir wollen. Zum Abschied wünschte er uns für unsere Weiterreise Gottessegen. Das war eine herzliche Begegnung. Aber nun schnell zu Carsten der ja weiter oben wartete. Er freute sich sehr über die Riegel, die Stärkung tat gut. Erschöpft erreichten wir den Pass. Doch wir wollten noch weiter zum Bohinjer See. Also ab im Sauseschritt den Berg hinunter. Auf so eine Reise klappt es mit der Planung nicht immer. Die Adresse vom Campingplatz, den wir anfahren wollten, war falsch. Nach einer kurzen Google Map Recherche haben wir fest gestellt, dass wir an dem Campingplatz schon vorbeigefahren sind. Da wir die ganze Zeit der Meinung waren das dieser am See liegt, sind wir zum See gefahren und schön am Campingplatz vorbei, der nun 7 km zurück lag. Zum zurück fahren hatten wir keine Lust und Energie mehr, also haben wir uns am See schnell eine Unterkunft gesucht. Die Entscheidung war total richtig, es war eine Wohltat. Die Wirtin war positiv überrascht über uns und wir von der Unterkunft. Wir hatten puren Komfort, eine Küche, eigenes Bad und die Betten waren sehr bequem. Dieser Luxus nach dem langen Tag tat einfach nur gut! 

Eindrücke vom dritten Pass in Slowenien gibt es hier:

Am nächsten Tag stand die nächste große  und schwere Tour an. Wir wollten über den Ort Bled zur Velika Planina bei Ljubljana fahren, dass war eine Tour von 95 km. Bei der Velika Planina handelt es sich um eine große Alm, auf die die Bauern im Sommer ihre Kühe treiben, um sie dort von den Hirten weiden zu lassen. https://de.wikipedia.org/wiki/Velika_planina

Die Tour verlief sehr gut, wir konnten sogar eine kleine Pause in Bled am schönem See machen, nur kurz vor der Alm sind wir noch in einen Regenschauer gekommen, doch da waren wir ja schon am Ziel. Super, geschafft!!! Direkt an einem Sessellift, der zu der Alm hochfährt hat es einen Campingplatz. Doch Carsten erkundete für uns noch den zweiten Campingplatz, der ca. 500 Meter entfernt war. Letztendlich, da dieser viel schöner war und mit sehr schönen Outdoor-Duschen aus Holz  die sehr urig gestaltet waren, landeten wir  nun auf diesem Campingplatz. Dort konnten wir lecker zu Abend essen und da wir ja noch nicht genug Bewegung hatten eine Runde Tischtennis spielen. Der Platz bot einiges an Beschäftigungsmöglichkeiten 🙂 für Jung und Alt.

Am nächsten Morgen nahmen wir eine der ersten Gondel und dann einen Sessellift um die Alm besuchen zu können. Oben herrscht eine absolute Ruhe, es ist wie von dieser Welt entrückt. Man kann den Hirten bei der Arbeit zu schauen und bei ihnen einkehren und leckeren frischen Jogurt, Käse, selbstgebrannten Schnaps und Kuchen genießen. Alles ist so fern dort oben, die Hektik von unten kennt man nicht, die Kühe laufen frei rum und lassen sich von niemanden stören. Irgendwie ist es wie im Himmel dort: Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe und einen Ausblick in die Ferne. Pure Postkartenidylle! Wenn man möchte kann man dort oben sogar übernachten in typischen Hirtenhäusern, die ein bisschen mehr Komfort haben, als die eigentlichen Hirtenhäuser. Die Velika Planina ist sehr weitläufig, es gibt viele Hirtensiedlungen und man kann dort oben ausgedehnte Wanderungen unternehmen. Doch wir mussten uns am frühen Nachmittag wieder auf den Weg nach unten machen, wir wollten noch weiter nach Ljubljana und es war Regen angesagt. Unten wieder von der Himmels-Alm angekommen, waren nur noch 32 km  nach Ljubljana und davon gingen viele einfach nur den Berg runter so das wir nach 1:45 h Ljubljana erreichten. Unsere Unterkunft lag nahe am Zentrum von Ljubljana und ist eine Wohngemeinschaft. Anna, eine der Mitbewohner war auch da, sie studierte eigentlich in Wien Philosophie und war gerade für ein Auslandssemester in Ljubljana. Wir sind nach unser Ankunft gleich ins Zentrum, wir wollten die „open kitchen“ von Ljubljana erleben. Durch Corona finden diese nun Donnerstags und Freitags statt, nicht wie üblich nur Freitags, doch diesen Freitag sollte es regnen und so war es für Freitag schon abgesagt gewesen. Die „open kitchen“ sind viele Stände von umliegenden Restaurants, die ihre Kochkunst auf dem Markt präsentierten, damit jeder mal davon probieren kann. Es war einiges los und bei Sonnenschein, leckerem Essen und guten Wein haben wir es uns auch gut gehen lassen.

Die Innenstadt von Ljubljana hat uns gleich begeistert, wir sind gleich mal einen Tag länger geblieben zu mal es am Freitag bis Nachmittags geregnet hat. Am Freitag nach dem Regen sind wir los gezogen und haben uns das Kunstzentrum in eine alte Fabrik angeschaut, dort war nicht viel los, also sind wir weiter Richtung Innenstadt und sind durch Zufall bei dem slowenischen Ethnologischen Museum vorbeigekommen, dort spielte gerade die „Slowenian Fiddle Gang“. Das ist ein ambitioniertes Projekt für angehende Geiger und andere Streichinstrumentenspieler. Sie spielten typische slowenische Fiedelmusik. Dort ließen wir uns eine Weile nieder und genossen das fröhliche Treiben. Anschließend schlenderten wir weiter durch das abendliche Ljubljana. Ljubljana ist deshalb so schön, da noch vieles nicht glatt saniert wurde. Es hat einfach sein pittoresken Charme erhalten. 
Am Samstag war großer Wochenmarkt in der Innenstadt, viele Bauern und auch Händler waren dort. Es gibt sogar eine Markthalle, die jeden Tag geöffnet hat, sowie eine Fischhalle. Das war ein lustiges Treiben, wir haben es genossen und es uns auch kulinarisch sehr gut gehen lassen bei typischen Kuchen und Kaffee. Auf dem Markt konnten wir uns für ein paar Tage mit frischen Lebensmitteln eindecken. An unserem letzten Tag in Ljubljana haben wir uns nochmal durch das hübsche Städtchen treiben lassen einiges an Kirchen besichtigt und dem Treiben auf den Straßen zu geschaut. Langsam kehrten auch die Straßenmusiker zurück, wir hörten diese zu und entdeckten bei unserer Slow-Stadtbesichtigung viele hübsche Geschäfte und sind nun auch endlich zur Burg hochgekommen. Von dort hat man einen einmaligen Ausblick über Ljubljana.

Bilder unser Zeit und Ljubljana finden sich hier:

Am Montag ging es dann weiter nach Selce, dort blieben wir auf einem sehr schönen Campingplatz, der sogar schon Preise gewonnen hat https://camping-plana.com/ denn am nächsten Tag wollten wir die Höhlen von Škocjan besichtigen, die waren von dort nur noch 35 km entfernt.

Die Nacht war unruhig, da es die ganze Nacht regnete. Am nächsten Morgen hielt uns nichts lange im Zelt und so ging es bald los. Die Höhle haben wir schnell erreicht. Auf Grund von Corona werden nicht so viele Führungen angeboten, somit waren sehr viele Besucher da, ca.120 Personen. Die riesige Gruppe wurde in 3 Gruppen unterteilt. Wir haben uns in die letzte Gruppe eingereiht so hatten wir viel Zeit zum besichtigen. Bei der Höhle handelt es sich um den größten unterirdischen Canyon, Slowenien hat eines der größten Karstgebiete und ist somit von vielen Höhlen durch zogen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Höhlen_von_Škocjan. Die Höhle war sehr beeindruckend und ist wirklich ein spannendes Naturwunder.

Im Anschluss an die Besichtigung fuhren wir weiter nach Trieste. Wir hatten eigentlich  den Plan nur kurz nach Italien zu fahren, wieder zurück nach Slowenien und dann Richtung Kroatien, durch den Balkan. Doch leider mussten wir durch die Nachrichten erfahren, dass die Corona-Infektionszahlen in den Balkanländer steigen und es mit einschränkenden Grenzüberschreitungen zu rechnen ist. Doch wir wollen jetzt einfach nur reisen können und nicht jeden Tag recherchieren wo können wir hin und wo nicht und zu welchen Bedingungen. Zumal wir mit Fahrrädern unterwegs, da ist es nicht möglich, wie mit einem Auto große Strecken zurückzulegen oder mal schnell umzukehren, wenn man nicht weiterkommt. Das Abwegen was machen wir hat uns den ganzen Tag auf der Fahrt nach Triest begleitet, ständig sahen wir dazu noch Verkehrsschilder mit den Richtungsangaben Italien oder Kroatien…. Tja doch irgendwann muss man eine Entscheidung treffen… Und die erste Entscheidung die wir trafen als wir nach Italien kamen war: Eis essen!!! Mmmhhh!!! Das können die Italiener aber wirklich!!!

Abends haben wir uns entschieden, wir bleiben in Italien. Der nächste Reisebericht handelt von Venedig und seinem sauberen Wasser, Gewitter in Florenz und vielem gutem italienischem Essen…und natürlich Gelato.

Hier findet Ihr noch weitere Eindrücke aus Slowenien:

Und lecker war es in Slowenien auch gewesen: